Glastüren und Brandschutz: Sicherheit im Notfall

Glastüren sind wunderschön und geben jedem Raum ein modernes Ambiente mit viel Licht.

Aber sie haben noch viele andere Vorzüge. So sorgen Brandschutztüren aus feuerfestem Glas für Sicherheit in vielen Firmen, öffentlichen Gebäuden und auch Wohngebäuden.

Brandschutz-Glastüren halten die Hitze in Schach, verhindern, dass ein Brand auf einen anderen Gebäudeteil übergreifen kann und auch, dass schädlicher Rauch sich verbreitet. Zwar bietet Griffwerk keine Glas-Brandschutztüren an, informiert Sie aber über alles, was Sie zu diesem Thema wissen müssen.

Wie funktionieren Brandschutztüren aus Glas?

Die Glastür besteht aus zwei Glasplatten, die mit einem speziellen Verfahren sehr hitzebeständig gemacht worden sind. Dazwischen befindet sich eine Flüssigkeit: Wasser mit Alkalisilikat und organischen Zusätzen. Wenn es brennt, steigt die Temperatur der Flüssigkeit, das Wasser verdampft und der Druck steigt an. Das führt irgendwann dazu, dass trotz der Hitzebeständigkeit die Glasscheibe auf der Feuerseite zerspringt. Die dann trockenen Chemikalien quellen auf und bilden eine dicke, dunkle Isolierschicht gegen Hitze und Infrarotstrahlung. So ist zwar das Glas am Ende kaputt, hat aber seinen Zweck erfüllt, den Rest des Gebäudes und die Menschen darin wirksam zu schützen und Zeit für die Feuerwehr zu gewinnen.

Warum Glas?

Viele Brandschutztüren bestehen aus einer Aluminium- oder Stahlhülle und sind innen mit Mineralwolle oder anderen isolierenden Stoffen gefüllt. Auch diese Türen halten Feuer wirkungsvoll auf. Glastüren für den Brandschutz haben aber den Vorteil, dass sie den Blick auf die andere Seite freigeben. So kann man Notfallsituationen erkennen und Hilfe holen, oder Fluchtwege besser überwachen. Glastüren sorgen auch für natürliches Licht, oder den Einfall von künstlichem Licht von der anderen Seite. Das kann entscheidend sein, wenn auf der Brandseite der Strom ausfällt. Auch wenn es „nur“ um Rauch geht, ist die Transparenz von Glastüren oft lebensrettend, da Fluchtwege besser erkennbar bleiben.

Darüber hinaus spielen in vielen Gebäuden auch die Ästhetik und das Design eine Rolle. Hier sind Glastüren deutlich attraktiver als Brandschutztüren aus Metall, die man daher vorwiegend in Kellern oder Industrieanlagen vorfindet. Auch Brandschutzglas kann mit Logos versehen, satiniert oder anderweitig gestaltet werden, sodass es im Normalbetrieb nicht als feuerfestes Glas auffällt. Einziger Hinweis sind dann die speziellen Brandschutzrahmen. Diese Rahmen verfügen über besondere Brandschutzdichtungen, damit Rauch und Hitze nicht durch Zwischenräume auf die andere Seite gelangen können.

Welche Sicherheitsstufen gibt es?

Brandschutztüren aus Glas werden nach ihrer Brandschutzklassifizierung eingestuft. Diese gibt an, wie lange das Glas dem Feuer und Rauch standhalten kann. Diese Klassifizierung wird normalerweise mit den Buchstaben "EI" gefolgt von einer Zahl angegeben, wobei "E" für Integrität (englisch: Integrity) und "I" für Isolation (englisch: Insulation) steht. Die Zahl repräsentiert die Dauer, in Minuten, für die das Glas den jeweiligen Anforderungen entspricht:

EI30: Dies bedeutet, dass das Glas mindestens 30 Minuten lang die Integrität (E) und Isolation (I) in Bezug auf Feuer und Rauch aufrechterhalten kann. Das Glas bleibt in dieser Zeit intakt und verhindert die Ausbreitung von Flammen und Rauch. EI30-Glas wird häufig in Wohngebäuden und kleineren kommerziellen Gebäuden eingesetzt, insbesondere in Bereichen, in denen eine gewisse Feuersicherheit erforderlich ist, aber keine sehr lange Feuerbeständigkeit.

EI60 (z.B. EI60-60): Hier kann das Glas mindestens 60 Minuten lang die Integrität und Isolation gegen Feuer und Rauch aufrechterhalten. EI60-Glas und wird oft in größeren kommerziellen Gebäuden und öffentlichen Einrichtungen eingesetzt. Es kann in Fluren, Trennwänden und anderen Bereichen verwendet werden, in denen der Brandschutz für eine längere Zeit gewährleistet sein muss.

EI90: Bei dieser Klassifizierung kann das Glas mindestens 90 Minuten lang die Integrität und Isolation gegen Feuer und Rauch aufrechterhalten. EI90-Glas ist also feuerbeständiger als die anderen beiden Klassen. Es wird daher in Gebäuden mit erhöhten Brandschutzanforderungen eingesetzt, wie beispielsweise Krankenhäusern, Schulen und Hochhäusern. EI90-Glas kann auch in Fluchtwegen, Treppenhäusern und anderen kritischen Bereichen installiert werden.

EI120: Dies ist eine der höchsten Klassifizierungen und bedeutet, dass das Glas mindestens 120 Minuten lang die Integrität und Isolation gegen Feuer und Rauch aufrechterhalten kann. EI120-Glas wird normalerweise nur in Gebäuden mit sehr strengen Brandschutzvorschriften und -anforderungen verwendet, darunter Flughäfen, Bahnhöfe, Industrieanlagen und Gebäude mit hohem Publikumsverkehr.