Türen sicher(er) machen
Wie sicher und widerstandsfähig Türen sind, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Außen- und Innentüren: Das Tür-Material, das Tür-Schloss und die Scharniere haben unterschiedliche Widerstandsklassen. Welche sind das, und wie kann man Türen auch nachträglich nachrüsten?
Beschädigungen der Türe vorbeugen
Im Laufe der Zeit können sich Türen abnutzen und kleinere Beschädigungen davontragen. In den meisten Fällen sind diese kleinen Schönheitsfehler jedoch einfach zu beseitigen. Im Gegensatz zu Glastüren, benötigen Holztüren regelmäßige Pflege. Lacke und Öle für Holz, werten Holztüren optisch auf und schützen das Material. Kleine Dellen können vorher mit Spachtelmasse und Schleifpapier bearbeitet werden, bevor sie gestrichen oder lackiert werden.
Glastüren sind in den meisten Fällen aus Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG) gefertigt. Durch eine spezielle Wärmebehandlung ist es besonders stoßsicher. Sollte es doch zu Bruch gehen, bilden sich abgerundete Scherben ohne scharfe Kanten. Verbundsicherheitsglas (VSG) ist aus mindestens zwei solcher Glasscheiben gefertigt. Zwischen den Glasscheiben ist noch eine Folie eingearbeitet, welche die Scheibe selbst bei einem Bruch zusammenhält.
Je nach Bereich im Haus macht es Sinn oder keinen Sinn, Glastüren einzusetzen: Im Falle von Haustüren raten wir zu Türen mit Lichtausschnitten statt einer Vollverglasung. In Innenbereichen, die hochfrequentiert sind und größerer Belastung ausgesetzt sind – etwa durch spielende Kinder – sollten Sie auf VSG-Glas zurückgreifen.
Widerstandsklassen von Türen
Spricht man von der Sicherheit von Türen, meint man damit auch und vor allem die Einbruchsicherheit. Wie groß ist der Widerstand der jeweiligen Türe, wenn man mit unterschiedlichen Werkzeugen versucht die Türe aufzubrechen? Um diese Frage zu beantworten, werden Tests durchgeführt, wie lange es dauert, bis die Türe aufgebrochen werden kann. Je nach Ergebnis, werden die Türen in unterschiedliche Kategorien eingeordnet. Fenster und Türen werden deshalb von der europaweit gültigen DIN EN 1627 Norm hinsichtlich ihrer Einbruchssicherheit klassifiziert. Die einzelnen Kategorien nennen sich: RC 1 N, RC 2 N, RC 2, RC 3, RC 4, RC 5 und RC 6. Den geringsten Schutz bietet der RC 1 N Schutz. Den sichersten Einbruchschutz bietet RC 6. Für Haustüren sollte ein hoher Einbruchschutz ausgewählt werden - mindestens RC 2 oder höher. Einbruchrisiko abschätzen: Auch Kellertüren oder schlecht beleuchtete Nebeneingänge von Gebäuden sollten mit Türen mit einem hohen Einbruchschutz ausgewählt werden.
Türen sicher gestalten
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie man eine Türe einbruchhemmend gestalten kann. Auch schon vorhandene Türen, kann man nachträglich noch sicherer nachrüsten. Neben den eigentlichen Türschlössern gibt es weitere Verriegelungsarten der Türe. Verschiedene Arten von (Mehrfach)-Verriegelungen, machen es Einbrechern schwer und erhöhen die Sicherheit der Türen:
Zusatzschlösser
Sogenannte Kastenzusatzschlösser werden auf die Innenseite des Türblatts geschraubt und können mit einem Schlüssel oder Drehknauf betätigt werden.
Sperrbügel
Ähnlich wie Türketten, kann man mit Sperrbügeln die Türe nur einen Spalt öffnen. Sie werden auf das innen auf das Türblatt und Zarge geschraubt.
Querriegelschlösser
Panzerriegel oder Querriegelschlösser werden hinter der Tür diagonal an der Tür angebracht. Sie schützen davor, dass man die Tür aufhebeln kann, und bieten einen hohen Druckwiderstand.
Bandsicherungen
Bandsicherungen sind zum Schutz der Scharniere gegen Aufhebeln.
Stangenschlösser
Stangenschlösser werden dann eingebaut, wenn das Anbringen von seitlich montierten Stangen nicht möglich ist. Sie werden vertikal montiert.
Allgemeine Tipps zur Nachrüstung von Türen
Jede Türe kann nachgerüstet werden und somit die einbruchshemmende Wirkung von Türen erhöhen. Wichtig ist hierbei, dass Beschläge, Türblatt, Türschlösser, Türbänder und Türrahmen sinnvoll aufeinander abgestimmt sind. Denn auch das sicherste Zylinderschloss, verhindert kein Aushebeln der Türe. Jedoch sollte das Türblatt einer Haustüre mindestens eine Dicke von 40 mm vorweisen. Ist das nicht der Fall, sollte die Türe besser gegen eine neue Türe ausgetauscht werden. In jedem Fall ist es ratsam, den Einbau fachmännisch durchführen zu lassen.
Ergänzende Sicherheitsmaßnahmen
Über den mechanischen Schutz hinaus, sollten auch einige Verhaltensweisen beachtet werden. Verriegeln Sie ihre Seiten- und Terassentüren und schließen Sie auch diese ab, wenn sie das Haus verlassen. Bei Terassentüren schließen Sie zusätzlich die Rollläden.
Bewahren Sie nie einen Ersatz-Haustürschlüssel unter der Fußmatte auf. Auch die Haustür sollte beim Verlassen des Hauses nicht nur einfach zugezogen, sondern abgeschlossen werden. Falls Sie ihren Haustürschlüssel einmal verlieren sollten, wechseln Sie das Zylinderschloss aus. Türsprechanlagen mit Videoüberwachung sind eine weitere mögliche Zusatzmaßnahme.