Alles über Türscharniere
Wenn wir an Türen denken, dann zuerst an das Offensichtlichste: Das Türblatt ist für die meisten ein Synonym für „Tür“. Ein Scharnier fällt uns erst auf, wenn es quietscht. Dabei sind Türscharniere das, was aus einem Brett oder einer Glasscheibe erst eine richtige Tür macht. Zeit, dieses Bauteil einmal genauer unter die Lupe zu nehmen:
Ein Türscharnier verbindet die Tür mit dem Türrahmen und ermöglicht es, die Tür durch eine Drehbewegung zu öffnen und zu schließen. Scharniere bestehen in der einfachsten Form aus zwei Platten, die durch einen Scharnierstift miteinander verbunden sind. Eine dieser Platten wird an der Tür befestigt, während die andere am Türrahmen oder der Wand montiert wird.
Das war allerdings nicht immer so: Vor der Entwicklung moderner Türscharniere wurden Türen mit Lederriemen, Stoffbändern oder Drehpunkten aus Metall befestigt. Auch Holzzapfen oder Drehpfosten aus Stein fungierten lange als primitive Scharniere, bis technologische Fortschritte in der Metallverarbeitung und Präzisionsherstellung zu unseren heutigen robusten, effizienten und kleinen Scharnieren führten.
Arten von Türscharnieren
Heute gibt es verschiedene Arten von Türscharnieren, die für unterschiedliche Einsatzzwecke und Türtypen entwickelt wurden. In Häusern und Wohnung kommen am häufigsten zum Einsatz:
- Aufschraubscharniere: Siebestehen aus zwei Teilen: einer Platte, die auf der Tür befestigt ist, und einer Platte, die mit Schrauben auf dem Türrahmen montiert ist. Die beiden Platten sind durch einen Scharnierstift oder heutzutage auch durch ausgefeiltere Technik verbunden. Diese Scharniere sind einfach zu installieren und werden oft bei leichten Türen in Wohnungen verwendet, wie zum Beispiel in Küchenmöbeln.
- Einbohrscharniere: Diese zylinderförmigen Scharniere werden in vorher gefräste Löcher (Einbohrungen) in Tür und Türrahmen eingefügt. So bieten sie eine glattere Oberfläche und ein eleganteres Erscheinungsbild als die einfacheren Aufschraubscharniere. Sie werden oft bei Innentüren verwendet.
- Piano-Scharniere erstrecken sich über die gesamte Länge einer Tür oder Klappe und werden oft bei Klavieren (daher der Name), Schranktüren oder großen Türen verwendet. Sie sind flach und ermöglichen eine gleichmäßige Verteilung des Gewichts, was zu einer stabilen Bewegung der Tür führt.
- Verdeckte Scharniere bestehen aus zwei Teilen, einem im Türrahmen und einem im Türblatt montierten Teil. Diese Scharniere werden in speziell vorbereitete Taschen oder Fräsungen in der Tür eingelassen und ermöglichen eine nahezu unsichtbare Integration. Ihr Bewegungsbereich beträgt normalerweise 180 Grad oder mehr. Diese Scharniere werden häufig in hochwertigen Möbeln und Innentüren eingesetzt, um ein ästhetisch ansprechendes Erscheinungsbild zu gewährleisten.
- Bänder für Zimmertüren sind eine Art von Türangeln, die speziell für den Einsatz an Innentüren in Wohnräumen konzipiert sind. Der Fokus liegt auf einer einfachen Montage und Demontage sowie einer unauffälligen Ästhetik.
Bestimmt kennen Sie den Begriff „aus den Angeln heben“. Er rührt daher, dass „Türangeln“ heute ein Oberbegriff für verschiedenen Türscharnierarten ist. In der Ursprungsform bestanden Türangeln einfach aus zwei Metallplatten, von denen die an der Tür mit einem Metallstift in ein Rohr in die am Rahmen eingehängt wird. Solche einfachen Türangeln sind sehr robust und können auch schwere Türen halten.
Darüber hinaus gibt es viele weitere Türscharniere für spezielle Anwendungen, zum Beispiel Kugellager-Scharniere, Doppeltürscharniere oder selbstschließende Scharniere. Unsere Türexperten bei Griffwerk beraten Sie gern, wenn Sie eine andere Art von Scharnier benötigen.
Aus welchem Material sind Türscharniere?
Scharniere können, genauso wie Türgriffe, aus verschiedenen Materialien wie Stahl, Edelstahl, Aluminium, Messing oder anderen Metallen, aber auch Kunststoff hergestellt sein und variieren je nach Material in ihrer Belastungskapazität. Einige Modelle bieten Einstellmöglichkeiten für eine optimale Türausrichtung, während andere eine Soft-Close-Funktion für geräuschloses Schließen integrieren.
So pflegen Sie Türscharniere
Damit die Türscharniere möglichst lange und unauffällig ihren Dienst tun und sich nicht durch Klemmen oder Quietschen in Erinnerung bringen, ist eine einfache Pflegeroutine nötig: Reinigen Sie Ihre Türscharniere regelmäßig mit einem weichen Lappen oder einer weichen Bürste. Zudem sollten sie die Scharniere in regelmäßigen Abständen mit einem hochwertigen Schmiermittel schmieren, um ein reibungsloses Öffnen und Schließen sicherzustellen. Prüfen Sie auch ab und zu, ob die Schrauben noch fest sitzen. Falls die Scharniere Rost ausgesetzt sind, sollte ein Rostschutzmittel oder Rostschutzspray verwendet werden. Verdeckte Scharniere können sie mit Silikonspray behandeln, um die Mechanismen geschmeidig zu halten.