Schiebetür-Wissen: Alles über Schiebetüren
Was ist eine Schiebetür und für welche Räume ist sie geeignet? Es gibt unterschiedliche Schiebetür-Arten. Wie sie heißen und wie sie sich bautechnisch unterscheiden, erklären wir hier:
Was ist eine Schiebetür?
Die Schiebetür wird horizontal, also seitwärts, aufgeschoben. Im Gegensatz zur herkömmlichen Dreh-Schwenk-Türe, hat die Schiebetür somit keinen Schwenkbereich. Das ist besonders dann sehr praktisch, wenn man den Platz des Raumes komplett ausnutzen möchte.
Schiebetür-Arten
Der Einbau einer Schiebetür eignet sich nicht für alle Räumlichkeiten. Die Schiebetür mit einem Türblatt spart zwar Platz, wo bei einer herkömmlichen Türe eigentlich der Schwenkbereich des Türblattes wäre, allerdings benötigt man mindestens auf einer Seite des Türrahmens Platz, um die Türe entlang der Laufschiene komplett aufzuschieben. Das ist bei der sogenannten in der Wand laufenden Schiebetür und ebenfalls bei vor der Wand laufenden Schiebetür der Fall. Eine Schiebetür, die aus zwei Türblättern besteht, benötigt dementsprechend weniger Platz an den beiden Seiten des Türrahmens. Falttüren, die ebenfalls zur Gattung der Schiebetür zählen, sind die optimale Lösung für Räume, die links und rechts des Türrahmens keinen Platz bieten. Um die richtige Entscheidung der Schiebetür zu treffen, stellen wir die verschiedenen Schiebetür-Arten und deren Funktionsprinzip vor.
Vor der Wand laufende Schiebetür
An einer Laufschiene befestigt, schiebt man das Türblatt vor der Wand auf und zu. Die geöffnete Türe liegt somit vor der Wand. Die Laufschiene kann hierbei verkleidet oder offensichtlich sein.
In der Wand laufende Schiebetür
Das Türblatt der Schiebetür verschwindet bei dieser Art der Schiebetür während dem Öffnen in der Wand. Bautechnisch handelt es sich hierbei um zwei Wände mit einem Hohlraum, in dem die Schiebetür beim Aufschieben verschwindet. In der Regel wird diese Konstruktion schon beim Neubau eines Hauses eingeplant. Die Nachrüstung dieser Schiebetür-Konstruktion ist etwas aufwendiger, aber machbar. Hierbei wird meist eine Trockenbauwand vor die bereits vorhandene Wand gesetzt, um einen Zwischenraum zu schaffen, in dem die Schiebetür verschwinden kann. Eine weitere Option ist ein Kastensystem für die Schiebetür. Auch bei dieser Variante verschwindet die Schiebetür beim Öffnen. Allerdings nicht in der Wand, sondern in einem Einbaukasten aus Metall, der auch nachträglich an die bestehende Wand montiert werden kann.
Türblätter der Schiebetür
Auch die Türblätter einer Schiebetür unterscheiden sich. Je nach Raumnutzung und Platz-Voraussetzungen im Raum, eignet sich ein anderes Schiebetür-System.
Schiebetür mit einem Türblatt
Wie bereits oben aufgeführt, benötigt diese Art der Schiebetür-Konstruktion, Platz für die komplette Breite des Türblatts der Schiebetür. Eine Schiebetür mit zwei Metern Breite benötigt demnach auch zwei Meter Platz auf einer Seite des Türrahmens.
Schiebetür mit zwei Türblättern
Durchgänge mit weniger Platz an beiden Seiten können trotz zweiflügeliger Schiebtür trotzdem realisiert werden. Um das vorherige Beispiel aufzugreifen, kann ein Durchgang mit zwei Metern Breite mit zwei Schiebtür-Türblättern mit jeweils einem Meter montiert werden. Das ist besonders dann praktisch, wenn der Platz neben dem Türrahmen begrenzt ist.
Faltbare Schiebetür
Breiter Durchgang ohne Platz neben dem Türrahmen: In diesem Fall eignet sich die faltbare Schiebetür besonders gut. Die Türe besteht aus mehreren miteinander verbunden Teilen, die sich beim Öffnen auseinanderfalten.
Konstruktionsweisen der Schiebetür
Jede Schiebetür lässt sich per Hand öffnen oder automatisch. Letzteres passiert mit elektrischen, hydraulischen oder pneumatischen Systemen. Mit speziellen Tür-Beschlägen lässt sich die Schiebtür auch verriegeln. Zusätzlich lassen sich Bausätze zur Wärmedämmung und Winddichtigkeit an die Schiebtür anbringen. Man unterscheidet Schiebetür-Systeme in die hängende und stehende Schiebetür. Die Konstruktionsweise der einzelnen Schiebetür-Systeme ist unterschiedlich aufgebaut.
Hängende Schiebetür
- Schiebetür mit Laufschiene: Bei dieser Konstruktion läuft der Laufapparat in einer Laufschiene, welche die Last der Schiebetür trägt. Es gibt auch die hängende Schiebetür mit einer zusätzlichen Laufschiene am Boden, um übermäßiges Pendeln der Schiebetür zu vermeiden.
- Schiebetür mit Laufschiene, Türtragprofil, Laufkette und Führungszapfen: Hier läuft das Türtragprofil der Schiebetür auf einer Laufkette oberhalb der Türe. Die Last der Türe wird auf mehreren kleinen Rädern verteilt. Der Führungszapfen am Boden sorgt für eine pendelarme Führung der Schiebetür.
Stehende Schiebetür
Bei der stehenden Schiebetür mit Führungsschiene läuft der Laufapparat am Boden entlang. Diese Art der Schiebetür kann, wenn sie freistehend ist, auch bei manchen Modellen entfaltet werden.
Die DIN-Normung der Schiebetür
Schiebetür-Systeme werden mit der europäischen Norm Din EN 1527:1998 in unterschiedliche Türarten eingeteilt. Klasse 1 sind Schiebetür-Systeme und Klasse 2 und 3 sind Falttüren. Diese Klassen werden zusätzlich in verschiedene Masse-Klassen unterteilt: Türen mit weniger als 50 Kilogramm, Türen zwischen 51 bis 100 Kilogramm, 101 bis 330 Kilogramm und über 330 Kilogramm. Nach der Norm wird auch die Feuerbeständigkeit der Schiebetür geprüft. Die Öffnungs- und Schließeigenschaften werden nach der Norm in drei Klassen der Abhängigkeit von der jeweiligen Massenklasse geprüft, wobei getestet wird wie viel Kraft nötig ist, um die Schiebetür zu öffnen und zu schließen. Auch die Lebensdauer einer Schiebetür wird anhand von Schiebe-Zyklen zwischen 2.500 und 100.000 eingeteilt und getestet.